Flury führt ein in die Welt der ersten Bücher der Bibel und nimmt die Leserin/den Leser mit auf eine Reise durch ein Stück Weltliteratur, das uns in der Tora überliefert ist. Auf dem aktuellen Stand der heutigen Bibelwissenschaft fragt er nach den Grundaussagen bekannter und weniger bekannter biblischer Texte.
Warum erzählt Genesis 1 von einer Schöpfung in sieben Tagen? Was sagen die mythischen Erzählungen von der Sintflut oder vom Turmbau zu Babel über die Menschen und über Gott? Worin liegt die Kraft der Exoduserzählung, die von der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten handelt? – Der erste alttestamentliche Teilband der Reihe bietet spannende Einblicke in die Geschichte Israels und die Entstehung des Pentateuchs (der Tora) auf der Basis des aktuellen Forschungsstands. Den Schwerpunkt bilden die grossartigen Erzählungen der Bücher Genesis und Exodus, die neu nach ihrem Sinn befragt werden: Sind Adam und Eva die «ersten Menschen» oder vielmehr Sinnbilder? Welche Bedeutung kommt den Erzeltern zu, wenn sie nicht einfach Nomaden in grauer Vorzeit waren, sondern Identifikationsfiguren bei der Volkwerdung Israels? Welchen Sinn hatten die Zehn Gebote in ihrer ursprünglichen, sozialgeschichtlichen Funktion? Und worin liegen bleibende Bedeutung und existenzielle Lebensweisheit all dieser ur-alten Erzählungen für uns Menschen heute? Fragen wie diesen geht André Flury offen, kritisch und gut nachvollziehbar auf den Grund.
Das Buch sei allen Interessierten empfohlen und eignet sich auch zum Verschenken.
André Flury, Erzählungen von Schöpfung, Erzeltern und Exodus. Altes Testament, Teil 1 (Studiengang Theologie I,1), Zürich 2018.
