Ein Wort des Dankes. Zur Pensionierung von Dr. Felix Senn

     

 

Per 31. Juli 2020 wird Dr. Felix Senn pensioniert. Nach diversen Anstellungen als Pastoralassistent, Mittelschulreligionslehrer und kirchlicher Erwachsenenbildner war er vom 1. August 1999 bis Ende 2015 Studienleiter bei der Interdiözesanen Vereinigung «Theologie für Laien», die ab 2010 den Vereinsnamen «theologiekurse.ch» trug. Im Zuge ihrer Überführung ins TBI wurde Felix Senn per 1. Januar 2016 Bereichsleiter Theologische Grundbildung im TBI. So kann er auf eine mehr als 20-jährige prägende Tätigkeit in der theologischen Bildung Erwachsener der Deutschschweiz zurückblicken.

In der Kurzchronik  lässt sich der lange vor dem Konzil und der Synode 72 gestartete erwachsenenbildnerische Neuaufbruch mit dem «Theologischen Kurs für katholische Laien» (1954) und dem «Katholischen Glaubenskurs» (1961) über mehr als ein halbes Jahrhundert Revue passieren. Es war massgeblich Felix Senn, der als Studienleiter diese beiden Bildungsformate angesichts veränderter Rahmenbedingungen kirchlich-religiöser Erwachsenenbildung seit der Jahrtausendwende durch einen zeitgemässen Relaunch neu profilierte: 2002 wurde der «Katholische Glaubenskurs» in zwei eigenständige Jahreskurse «Bibel verstehen» und «Gott und Welt verstehen» mit jeweils 3 Trimestern aufgesplittet.

Und der «Theologiekurs» wurde zum «Studiengang Theologie» um- und ausgebaut, seit 2009 entstand zudem die 16 Teilbände umfassende Buchreihe in der Edition NZN beim Theologischen Verlag Zürich. Wie der STh am vertrauten theologischen Fächerkanon orientiert, bietet sie gut lesbar aufbereitete, solide und verlässliche Grundinformationen auf dem Stand des aktuellen Fachdiskurses. Neben der Redaktionsarbeit an der gesamten Buchreihe steuerte Felix Senn aus eigener Fachkompetenz den Dogmatikteilband «Der Geist, die Hoffnung und die Kirche» sowie den Fundamentaltheologieband «Verantwortet glauben» bei. Neben der Teilnahme am 4-jährigen Vollprogramm mit je 2 Abendvorlesungen pro Woche bzw. im sog. Fernkurs in Bildungshäusern können seit 2009 Gasthörende wahlweise einzelne Fächer nach individuellem Interesse belegen.

Zugleich wurden innovative Neuentwicklungen angestossen: 2006 entstand in Kooperation mit der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks das niederschwellige Kurspaket «Glaubenssache – 7 christliche Updates» für einen pfarreilichen «Mini-Glaubenskurs» an 7 Abenden. Und im Frühjahr 2009 starteten an ganz verschiedenen Orten die ersten Matineen-Reihen «Theologie60plus», die thematisch bis in die jüngste Zeit weiter ausgebaut wurden. Alles dies wäre ohne die Gewinnung und Begleitung neuer sowie bewährter KursleiterInnen und Dozierenden, ohne die Vernetzung mit kirchlichen Partnern in der ganzen Deutschschweiz weder denk- noch machbar.

Damit schrieb Felix Senn ein wichtiges Kapitel kirchlicher Bildungsentwicklung mit, die von einem fortschreitenden Rückgang der Kirchenbindung, sich verändernden Bildungsinteressen, ja, einem stetigen Wandel der Religions- und Bildungslandschaft je neu herausgefordert wird. Besuchten den «Glaubenskurs» lange vorwiegend Bildungsinteressierte und freiwillig Engagierte aus Pfarreien, sind heute 2/3 der Teilnehmenden an den Basismodulen M 3 «Grundzüge biblischer Theologie» und M 4 «Grundzüge christlicher Existenz» AbsolventInnen der modularen Ausbildungsgänge Katechese bzw. Kirchliche Jugendarbeit von ForModula. Es war nur folgerichtig, dass die theologische Grundbildung eines breiteren Publikums mit der berufsbezogenen Weiterbildung im TBI zusammengeführt wurde.

Für seine grossen Verdienste zugunsten der religiös-theologischen Bildung Erwachsener gebührt Felix Senn hohe Anerkennung, zu Recht genießt seine ausgeprägte andragogische Vermittlungskompetenz sehr viel Wertschätzung: über 21 Jahre hat er einer gewiss beachtlichen Zahl, ja, «Tausenden von Menschen die christliche Botschaft kompetent und verständlich nahegebracht», wie ein begeisterter Seelsorger jüngst bezeugte. Lieber Felix, aufrichtigen Dank für Dein unermüdliches Engagement als TBI-Bereichsleiter bis in die Corona-Zeit. Für die nun beginnende «nachberufliche» Lebensphase mit neuen und anderen Prioritäten wünschen wir Dir alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.

 

Dr. Markus Thürig, Präsident des Trägervereins TBI

Dr. Christoph Gellner, Institutsleiter