göttlicher seitenwechsel
vom himmlischen thron
in einen futtertrog
statt in kultisch weisser weste
unrein bei den ausgesetzten
raus aus dem männerclub der patriarchen
der frauenfreund lässt sich berühren
der könig aus der andern welt
gekreuzigt wie ein sklave
aus der kalten gruft der toten
transit in ein grenzenloses land[1]
sind so kleine füsse
das kind von betlehem
im winzigen das wunder
nicht auf grossem fuss
im kleinsten ein glanz
jedes menschenkind
ein fussweg zu gott[2]
geht mir nach
schuhgrösse unbekannt
er ging barfuss
du musst dich nicht
in fremde stiefel zwängen
in seinen fussstapfen aber
leuchten göttliche spurenelemente
nur wenn du ihn von innen spürst
folgst du wirklich seinen spuren[3]
[1]Andreas Knapp: ganz knapp. Gedichte an der Schwelle zu Gott, Echter: Würzburg 2020, 88.
[2]Ebd., 84.
[3]Ebd., 89.